25. Juli 2011

Harzreise

Die ersten Tage meines Urlaubs sind nun schon Geschichte. Vom 17.-23.07. hatte ich mein Quartier in der Jugendherberge Schierke aufgeschlagen, um von dort das Umland mit dem Handbike zu erkunden.

Vier Touren an vier Tagen erweiterten beträchtlich meinen Horizont. Besonders eindrucksvoll war natürlich die Befahrung des Brockens. Von Ilsenburg aus fuhr ich über Waldwege an Drei Annen Hohne vorbei bis zum Gipfel. Der belohnte mich mit einer sehr guten Rundumsicht. 100km sollen es laut Angabe im Informationspunkt Schierke gewesen sein. Außerdem habe ich eine Brockenumrundung gemacht und den Talsperren im Oker- und Odertal einen Besuch abgestattet.

Es war jedenfalls eine ideale Vorbereitung auf meine Pässetouren, die nun in ein paar Tagen starten sollen. Bis dahin unternehme ich mit meinem Schweizer Sportfreund noch ein paar Akklimatisationstouren.

Wir hoffen auf günstiges Wetter.

16. Juli 2011

Die Berge rufen!

Da gestern alles reibungslos über die Bühne ging und die Urlaubsvorbereitungen auch schon abgeschlossen waren, blieb heute noch Zeit für eine kurze Vormittagsrunde. Gut, es waren mehr als 100km, dafür aber unter 1000Hm. Also etwas zum entspannen oder - so wie bei mir - zum Wieder-in-Tritt-kommen. Immerhin mußte ich 14 Tage lang das Handbike Handbike sein lassen.

Ein bißchen hat sich die fehlende Praxis schon bemerkbar gemacht. Zumal ich wegen einer Unterkieferentzündung auch keinen Kilometer auf der Rolle gefahren bin. Na ja, die kommenden Tage werden wohl etliche Gelegenheiten liefern, die Defizite wieder auszugleichen.

Ich habe mir vor kurzem einen GPS-Logger zugelegt. Nun kann ich endlich auch die Urlaubstouren adäquat aufzeichnen. Ich sage da nur: weiter, höher, schöner... :-)

Am Sonntagmorgen geht's los.

15. Juli 2011

Kurz vor knapp

Vor dem Urlaub ist es noch einmal richtig eng geworden. Und das nur, weil Magura nicht in der Lage ist, benötigte Ersatzteile zu liefern. Was ich mit den Leuten von dieser Truppe durchhabe, will ich lieber nicht beschreiben. - Auch so kann heute Servicebewußtsein aussehen. Da bleibt der Kunde auf der Strecke.

Glücklicherweise hatten meine Dresdener Fahrradleute die benötigten Teile noch auf Lager, so daß heute nun an meinem Handbike sowohl die Bremsbelege als auch die Bremsscheibe gewechselt werden konnten. Zwei Tage vor der Abreise in den Urlaub.

Doch es war dringend notwendig. Gerade bei langen und steilen Abfahrten verformte sich nämlich die Scheibe bedrohlich. Damit Alpenpässe zu befahren, wäre wahrscheinlich ziemlich selbstmörderisch gewesen. Immerhin hat die Scheibe seit 2006 auf 40.239km treue Dienste geleistet. Ein erfülltes Leben.

Nun kann es wieder auf die Piste gehen. In den kommenden Wochen werde ich sowohl den Harz als auch danach wieder die Alpen unsicher machen. Diesmal soll es mit einem befreundeten Handbiker ins Grenzgebiet zwischen Schweiz, Frankreich und Italien gehen. Ring frei zur nächsten Runde!

10. Juli 2011

Familienwandertag

Was gibt es schöneres als mit Freunden unterwegs zu sein?! Gerade wenn - so wie heute - Kinder mit dabei sind, ist das Nationalpark-Walderlebnisgelände Waldhusche bei Hinterhermsdorf ein perfektes Ausflugsziel. Ja nachdem, welchen Weg man wählt, gibt es die unterschiedlichsten Mitmach- und Informationsangebote.

Michael, ein Rollifahrer aus der Nähe von Straubing, hatte extra den weiten Weg auf sich genommen, um das Elbsandsteingebirge mal kennenzulernen. Ihn also lud ich ein, sich unserer Gruppe anzuschließen.

Es wurde ein toller Tag, an dem jeder auf seine Kosten kam. Für uns Rollifahrer gab es einige heftige Offroad-Einlagen, bei denen ausgiebige Unterstützung durch meine Freunde notwendig wurde. Sicher nicht nur für Micha ein unvergeßliches Erlebnis. - Ich glaube, es hat ihm gefallen.

9. Juli 2011

Mal was ganz anderes...

Vor dem geplanten Urlaub sind von meinem Fahrradmechaniker noch einige Arbeiten am Handbike zu erledigen. Weil die Teilebeschaffung sich unerwartet in die Länge zieht, habe ich das Wochenende fahrradfahrfrei. Dann widme ich mich eben anderen Dingen. Zum Beispiel dem Schwimmen. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre gibt es das Elbeschwimmen in der Sächsischen Schweiz. In diesem Jahr standen zwei Strecken zur Auswahl: 3,5km ab Rathen und 900m von der Hofewiese bei Stadt Wehlen. Geschwommen wurde jeweils bis in Höhe des Freibades in Pötzscha. Für mich war es die Premiere, obwohl ich es mir bereits lange vorgenommen hatte. Die kleine Strecke eignete sich wunderbar zum Testen und die Veranstalter sahen meine Teilnahme ganz entspannt. Am Anfang begleitete mich zwar noch ein Rettungsschwimmer. Als der aber merkte, daß dafür keine Notwendigkeit bestand, zogen meine Kumpeline Susi und ich unsere Bahnen dann allein. - Bis zum nächsten Jahr!

8. Juli 2011

Beitrag im Nachrichtenmagazin des MDR

Gestern wurde der Ende Juni während einer meiner Führungen entstandene Beitrag in der Spätsendung des Nachrichtenmagazins "MDR aktuell" ausgestrahlt. Auch diesen knapp 2-minütigen Beitrag habe ich auf der Videoplattform veröffentlicht:

3. Juli 2011

Abenteuer Wildnis

Zwar läßt sich der Juli nicht gerade sommerlich an. Doch trotz der unsicheren Wetterlage entschied ich mich gestern für die Tour zum Tannenberg (Jedlová). Er ist mit rund 774m der dritthöchste Berg des Lausitzer Gebirges und von diesen überhaupt als einziger mit Rollstuhl bzw. Handbike zu erreichen.

Nach dem Anmarsch über Elb- und Kirnitzschtal bginnt der Aufstieg am besten von Sankt Georgenthal (Jiřetín pod Jedlovou). Von da an ist der Weg bis zur Burg Tollenstein (Tolštejn) steil, doch gut asphaltiert. Danach wird es allerdings schotterig, definitiv nichts mehr für tiefgelegte und empfindliche Racebikes. Auch Adaptivbikes scheiden aus, denn die Steigung dürfte dafür bereits im ersten Drittel viel zu steil sein.Der Knüller sind die letzten 500m. Diese sind zwar wieder asphaltiert und nach dem vorhergehenden schwierigen Offroad-Gelände sehr gut griffig. Etliche Abschnitte mit geschätzten 20-25% Steigung (das ist eher noch knapp kalkuliert) - vor allem bei den letzten beiden Kurven / Serpentinen - wirken aber endgültig selektiv. Wer ohne Hilfe oben ankommt, der kann bergetechnisch wirklich (fast) alles fahren!

Der Aufstieg lohnt sich! Zwar ist das eigentliche Gipfelplateau zugewachsen, doch vom baumlosen Steilstück kurz darunter eröffnet sich ein umfassender Ausblick in Richtung Süden und Südwesten. Leider versagten gerade die Akkus meines Fotapparates den Dienst, sonst hätte ich trotz der fehlenden Fernsicht ein Panoramafoto aufgenommen. Auch kam schlechtes Wetter auf mich zu, und ich wollte noch trocken hoch kommen. Nasser Untergrund könnte die Bewältigung dieses Abschnitts unmöglich machen.

Die Abfahrt ist dann mindestens genauso nervenzerfetzend. Hierbei heißt es Schritt fahren, um nicht irgendwo abseits des Weges im Gelände zu landen. Auch könnten sich sonst die im unteren Offroad-Bereich quer in den Weg eingelassene stählerne U-Profile als Reifenkiller erweisen.

Die großflächigen Wälder unterhalb des Tannenbergs hielten dann noch einige Überraschungen für mich bereit. Ich wollte dieses Mal einen anderen Weg nehmen als bei meiner ersten Gipfelfahrt im Jahr 2008. Doch das war einfacher gedacht als getan. Der erste Versuch endete nach zwei Kilometern an einem Teich mit gebrochenem Damm, über den die Trasse ursprünglich verlief. Auf der alternativen Schotterpiste kam ich zwar gut 3km weiter, aber dann war auch dort vor einem verriegelten Tor Schluß und ich mußte endgültig umkehren. Die dritte Möglichkeit führte auf einem abschüssigen, teils halsbrecherischen Pfad in Richtung Straße. Bei der Überquerung von Bahngleisen kam es dabei zu einem klassischen Aufsetzer mit dem Handbike (trotz 12cm Bodenfreiheit!). Noch halb auf den Schienen hängend, mußte ich runter vom Bock und das Bike und mich selbst evakuieren. Es blieb nicht sehr viel Zeit für lange Überlegungen. Die Strecke wird regelmäßig befahren und der Übergang befand sich in einer engen Kurve im Wald. Weil ich mir durchaus nicht einen Zug von unten anschauen wollte, machte ich, daß ich Land gewann.

Glücklicherweise blieben diese Eskapaden die einzigen. Auch das Wetter hielt erstaunlich gut aus. Es nieselte zwar hin und wieder etwas, doch so richtig naß wurde ich dabei nicht. Über Böhmisch Kamnitz (Česká Kamenice), Rosendorf (Růžová) und Jonsdorf (Janov) ging es dann wieder zurück ins Elbtal und in diesem nach Hause.

Am heutigen Katastrophenwettertag läßt sich das alles ganz entspannt Revue passieren.