31. Oktober 2012

Herbstausklang

Der Winter hat sich wieder etwas zurückgezogen. Zwar konnte ich heute meine Tour nicht so fahren, wie ich es mir ursprünglich vorgenommen hatte. Denn in den schattigen Tälern und teilweise auch auf offenen Flächen, wo der Wind Schneewehen auftürmen konnte, gab es immer noch kein Durchkommen.

Doch bei dem meist sonnigen Wetter boten sich genügend Alternativen an. Und die Berge lassen sich bei diesen Temperaturen beinahe schon entspannt fahren. Selbst der 14%er aus dem Elbtal heraus von Krippen nach Kleinhennersdorf war diesmal keine schweißtreibende Angelegenheit.

Jetzt geht es gleich zu Freunden. Sie haben mich zum Spieleabend und leckerem Essen eingeladen. Der entspannte Ausklang eines tollen Tages. Ich freue mich schon drauf.

Track der Handbiketour vom 31.10.2012

29. Oktober 2012

Video: Pässe im Doppelpack - Umbrail und Stelvio

Die dritte diesjährige Pässefahrt mit meinem Schweizer Sportfreund bot auch für mich eine Premiere. Zwar bin eine ganz ähnliche Tour bereits 2005 schon einmal gefahren, doch bei Schnee war ich noch nie auf einem Alpenpaß.

Vom Sommer in den Winter und wieder zurück. - Das besondere Flair einer solchen Befahrung kann auch ein Video nur sehr eingeschränkt vermitteln. Ich versuche es trotzdem, denn gerade zum jährlich stattfindenden kraftverkehrsfreien Stilfserjoch-Radtag ist die Tour durchaus eine Empfehlung für ambitionierte Handbiker:



Hinweis: Auch bei diesem Video konnten trotz der Ausgleichsfunktion einer neuen Software nicht alle durch die Unebenheiten der Straße bedingten Verwackelungen korrigiert werden. Ich hoffe, das Ergebnis ist trotzdem akzeptabel.

28. Oktober 2012

Wunderweiße Winterwelt

Es ist kalt geworden! Noch am vergangenen Sonntag bin ich bei Temperaturen von über 20°C durch das Osterzgebirge gekurvt. Heute dagegen ist das Thermometer nicht über 4°C gestiegen.

Überdies brachte der niederschlagsreiche Sonnabend Schnee bis ins Elbtal. Wegen des Mistwetters konnte ich an diesem Tag auch nicht mit dem Bike zum Mechaniker fahren, sondern mußte - und das kann ich eigentlich gar nicht leiden - mein Gefährt mit dem Auto zur Wartung nach Dresden bei den Jungs von Meißner Räder vorbeibringen. Dabei klärte sich auch das immer stärker werdende Knacken und Ruckeln "im Getriebe". Die Kette war total fertig, also überdehnt. Nach dem Bremsbelagwechsel ersetzte "mein" Mann in der Werkstatt also diese auch noch - mit umwerfenden Erfolg. Heute lief der Antrieb so rund, wie lange nicht mehr.

Nur die Kälte ist wieder gewöhnungsbedürftig. Doch beim Bergauffahren rollt es dafür umso besser. Durch eine verschneite Landschaft, die eher an Januar oder Februar erinnerte, kletterte ich bis auf über 600m ü. NHN. War die Schneedecke im Elbsandsteingebirge zwar geschlossen, doch dünn, sah es bei Liebenau schon beinahe so aus, als ob man dort bald Ski fahren könnte. Bei Sonne wirkte alles noch viel zauberhafter. Wann war schon mal die Festung Königstein Ende Oktober im Winterkleid?!


Die langen Abfahrten auf dem Rückweg brachten mich kräftig ins Schlottern. Da war die große Tasse Kakao während des Zwischenstops bei Freunden in Gombsen hochwillkommen. Es wird eben doch noch etwas dauern, bis mir das kalte Wetter nichts mehr ausmacht. Wie jedes Jahr.

22. Oktober 2012

Tourenplanung für Fortgeschrittene

Ein goldenes Herbstwochenende ist vorbei. Allerdings gab es nur in bestimmten Regionen Sonne satt. Wenn man unter strahlend blauem Himmel seine Bahnen ziehen wollte, mußte man sich bei der Tourenplanung auf seine Intuition verlassen.

Am Freitag war es noch relativ einfach. Nach einem verkürzten Arbeitstag habe ich mich auf's Handbike geschwungen und eine Runde durch das sächsisch-böhmische Grenzgebiet gemacht. Da ich erst kurz nach dem Mittag losgefahren bin, war bereits alles in der Wetterküche gekocht. Schön war in diesem Tag vor allem die Ruhe und Abgeschiedenheit in den Grenzwäldern zwischen Biela- und Bahratal. Abends bin ich zwar in die Dunkelheit gekommen, aber mit meiner hellen Beleuchtung ist das kein Problem.

Am Sonnabend begleitete ich wieder mal als Nationalparkführer die Gruppe des Selbsthilfenetzwerks Dresden sowie tschechische Projektpartner, diesmal auf der Wanderung zur Brandaussicht. Nachdem sich die Morgennebel verzogen hatten, wanderten wir bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen durch herrlich bunten Wald zum Aussichtspunkt. Besonderer Höhepunkt war für mich der kurze Abstecher zur Aussicht über den Hafersäcken. Die letzten Meter auf das Felsriff - also zu meinem Standort auf dem Bild - ist für Rollifahrer nur mit ausgiebiger Unterstützung zu bewältigen, weil dabei etliche Absätze und freiliegende Wurzeln in abschüssigem Gelände überwunden werden müssen. Der Ausblick auf die Felsenwelt über dem Tiefen Grund und den buntgefärbten Laubwald ist dafür umso schöner.

Gestern nun habe ich alles richtig gemacht. Während mein Bruder und seine Frau, die in der Hinteren Sächsischen Schweiz mit Freunden klettern waren, über den ganzen Tag dauerndes trübes und nebeliges Herbstwetter klagten, habe ich mir im Erzgebirge die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Es war so warm, daß ich ab Mittag dann sogar nur kurzärmelig gefahren bin. Auch die Sicht war recht gut, nur das Elbtal lag unter einer scharf abgegrenzten Dunstglocke. Das typische Bild einer Inversionswetterlage. Jedenfalls konnte man das auf einer Anhöhe malerisch gelegene Frauenstein bereits von weitem sehen. Auf den heutzutage zum Teil nur gering bewaldeten Höhenzügen wurde das Bergauffahren wieder eine ordentlich schweißtreibende Angelegenheit. Dafür ging es dann im Müglitztal mehr als 30km nur bergab.

Einziges Problem: Da die Bremsbeläge meiner Scheibenbremse während der Tour inwischen wieder bis aufs Trägermedium abgenutzt sind, durfte ich auf den letzten 50km nur noch mit der Feststellbremse bremsen, um nicht die Bremsscheibe zu schädigen. Da kann man die Berge nicht mit vollem Karacho hinunterdüsen.

Track der Handbiketour vom 19.10.2012
Track der Rolliwanderung vom 20.10.2012
Track der Handbiketour vom 21.10.2012

14. Oktober 2012

So und so

Was war das für ein schönes Wetter am Sonnabend! Eigentlich absolut untypisch, daß ich an diesem Tag nicht mit dem Handbike unterwegs war.

Doch am Freitag hatte ich eine Verabredung mit Mitstreitern einer für nächsten Sommer geplanten Tour. Wir wollten uns auf der Messe REHACARE in Düsseldorf treffen. Für mich der nächste Weg. Mehr als 1300km für Hin- und Rückweg. Erst Sonnabend früh war ich wieder zuhause und habe mich dann erst mal in die Kiste verkrochen.

Immerhin konnten bei dem Treffen etliche Fragen geklärt und die Vorstellungen der möglichen Teilnehmer zum Projekt miteinander abgeglichen werden. Als ich auf dem Rückweg dann mitten in der Nacht 3 Stunden im Stau auf der Autobahn steckte, gab es für mich genug Zeit, mir alles noch einmal gründlich durch den Kopf gehen zu lassen. Aus meiner Perspektive ist unter den definierten Voraussetzungen für mich nur eine Entscheidung möglich, auch wenn diese für die meisten anderen wohl eher unerwartet kommen wird.

Vor und nach dem Gespräch hatte ich genug Zeit, mir auf der Messe einen Überblick zu verschaffen. Besonders war ich natürlich an allem zum Thema "Handbike" interessiert. Einige interessante konstruktive Lösungen, wie z.B. die Montage von Scheibenbremsen an Hinterrädern durch die Fa. Praschberger war mindestens genauso interessant, wie das Probeliegen im Liegebike von Lars Hoffmann bei Sopur. Bis dahin konnte ich mir nämlich nicht vorstellen, wie man in dieser Position noch genug Druck auf die Kurbel bekommt. Mit dem damit verbundenen Aha-Effekt kann ich nun auch die Machbarkeit der steilen Anstiege, die Manfred Putz mit so einem Bike gefahren ist, nachvollziehen.

Unangenehm überrascht war ich von der Arroganz und Selbstbeweihräucherung des rollifahrenden Messestandbetreuers einer anderen großen Firma, der auf meine kritischen Anmerkungen zu einem vorgestellten Prototypen mir zwischen den Worten zu verstehen gab, daß ich von der Materie überhaupt keine Ahnung hätte. - Ich habe darauf verzichtet, mich ihm persönlich vorzustellen. Wer so auf unangenehme Fragen reagiert, braucht sich nicht zu wundern, wenn er mit seinen Produkten die Zielgruppe nicht erreicht.

Heute konnte ich dann endlich noch ein paar Kilometer mit dem Handbike fahren. Es ging nordwärts bis Pulsnitz und Panschwitz-Kuckau. Im verschlafenen Ortsteil Neustädtel (sorbisch: Nowe Městačko) sah ich dieses kleine Gehöft, welches inzwischen unbewohnt ist. Ein Anblick wie im Märchen, obwohl von den verlassenen Gebäuden im stillen Tal eine leise Melancholie ausgeht. Im Herbst legt sich bei mir so etwas immer auf's Gemüt.

Track der Handbiketour vom 14.10.2012

9. Oktober 2012

San Bernardino - das Video zur Handbiketour

Zwei von drei. - Das jetzt fertiggestellte Video von den diesjährigen Pässefahrten mit Rudy in der Schweiz berichtet von unserer Fahrt durch das Hinterrheintal zum San-Bernardino-Paß. Da wir in Thusis gestartet sind, haben wir außerdem noch die berühmte Via-Mala-Schlucht durchquert.

Besonders bemerkenswert an dieser Tour war das extrem geringe Verkehrsaufkommen auf der gewählten Route. Abgesehen davon sind die Steigungen meist durchaus moderat, so daß auch Einsteiger bei Paßfahrten hier ihren Spaß haben dürften. Man kann nämlich alternativ z.B. auch Splügen als Ausgangsort wählen.

Einige Impressionen der Fahrt zeigt das nachfolgende Video. Für Rudy und mich verbindet sich damit auch die Erinnerung an einen wunderschönen Tag:



Nachtrag: Auch hier habe ich wegen unerwünschter Effekte auf die automatische Bildkorrektur bei YouTube verzichtet. Deshalb ruckelt es manchmal ein bißchen mehr.

8. Oktober 2012

Freundschaftsbesuch

Das vergangene Wochenende habe ich etwas ruhiger angehen lassen.

Zwar war am Sonnabend fast den ganzen Tag über sehr angenehmes Wetter, doch am späten Nachmittag wollten mich mein tschechischer Freund Láďa und seine Frau bei mir zuhause besuchen. So gönnte ich dem Körper die willkommene Erholung und arbeitete lieber weiter an meiner Urlaubsdokumentation.

Später ließen wir es uns bei Kaffee und Kuchen gutgehen und schmiedeten neue Pläne für das kommende Jahr. Zwar ist mein Sportfreund wegen einer langwierigen Rückenverletzung immer noch außer Gefecht gesetzt, so daß es weiterhin nicht mit gemeinsamen Tagestouren klappt. Doch im nächsten Frühjahr wird sicher alles wieder rund laufen. Dann sind die Toskana und eine Böhmerwalddurchquerung gesetzt. - Im Gegensatz zu unzählig vielen Zeitgenossen kann ich mich bei Láďa auf ein gegebenes Wort hundertprozentig verlassen. Endgültig hat das seine Unterstützung bei meiner Teilnahme am Styrkeprøven bewiesen.

Der Sonnatg begann ziemlich regnerisch. Deshalb bin ich auch erst relativ spät auf die Piste. Das macht sich bei mir immer bemerkbar, denn dann habe ich nicht den gleichen Elan. Zudem läuft das Lager an der Kurbel unrund. Da wird wohl demnächst Handlungsbedarf sein.

So habe ich gleich noch eine Offroad-Erkundung im Schneeberger Gebiet angehängt. Dort will ich eventuell auch mal im Winter mit den Langläufern hin. Der gestrige Vorstoß endete jedoch an einer extrem steilen Schotterauffahrt. Der Hang ist auch nicht mit Skiern zu befahren. Immerhin weiß ich nun dank des aufgezeichneten GPS-Tracks um alternative Möglichkeiten. Die werde ich vielleicht noch einmal vor dem Winter in Begleitung von Fußgängern austesten. Allein ist das zu riskant.

Track der Handbiketour vom 07.10.2012

4. Oktober 2012

Feiertagsvergnügen

Endlich ist das Handbike meines Begleiters auf einigen diesjährigen Handbiketouren wieder fahrbereit. Nach einem Fahrmanöver mit unglücklichem Ausgang mußte er es erst mal wieder in Schuß bringen.

Deshalb haben wir das wunderbare Wetter am Tag der Deutschen Einheit gleich für eine Tour in das Gebiet zwischen Tharandt und Meißen genutzt. Wenige und meist flache Anstiege sowie lange Abfahrten machten die Fahrt nicht nur sehr schnell, sondern auch recht entspannt. Genau das richtige für jemanden, der zwei Monate nicht fahren konnte.

Besonders schön und mir teilweise bisher noch unbekannt war die lange Abfahrt von Dittmannsdorf nach Nossen (s. Track km 54 - 68). Ein Stück fährt man dabei auf dem Muldental-Radweg mit ausgezeichnetem Belag.

Nachdem wir uns in Dresden voneinander verabschiedet hatten, bin ich dann noch einmal ins Schönfelder Hochland gefahren, um meine Höhenmeterbilanz etwas aufzubessern. Außerdem wollte ich die optimalen Radfahrer-Bedingungen ausgiebig nutzen. Vielleicht war das ja der letzte Tag im Jahr, an dem man mit dem Kurzarmtrikot fahren konnte.

Track der Handbiketour vom 03.10.2012