13. August 2016

Verlustmeldung

Bereits gestern bin ich in meiner neuen Zwischenstation, dem Camping Gasthof Gamp im Klausener Ortsteil Griesbruck angekommen. Nach mehreren kalten und auch regnerischen Tagen im Zillertal begrüßte mich hier endlich wieder die Sonne. Auch der Campingplatz selbst mit einem eigenem Sanitärraum für Rollifahrer ist sehr gediegen. Nur sind die Preise eben Südtiroler Niveau.

Heute hatte ich mir das Würzjoch vorgenommen, und den Paßanstieg in eine Rundtour durch Villnöß-, Gader-, Puster- und Eisacktal integriert. Das erwies sich sozusagen als Volltreffer. Auch Wetter und sogar Fernsicht waren bombastisch. Bei dem steilen Anstieg aus dem Villnößtal ab St. Peter bis kurz vor die von Brixen heraufführende Hauptstraße hätte ich mir da manchmal mehr Schatten gewünscht. Dieser Abschnitt wurde der anstrengendste der gesamten Tour.

Knapp oberhalb des Würzjochs vor dem Peitlerkofel (Aufnahmeort)
Oben am Paß unterhielt ich mich sehr lange mit zwei einheimischen Mountainbikern aus Brixen, die auf etwa der gleichen Route unterwegs waren. Als ich dem einem von von der beabsichtigten Fahrt durch die vielen Tunnel des unteren Gadertals erzählte, ließ er sich nicht davon abbringen, mir sein Rücklicht zu schenken.

So ausgestattet, stürzte ich mich in die Abfahrt. Die Straße war leider inzwischen ziemlich schadhaft, so daß es ein ziemliches Geholper wurde. Bei einem Fotohalt 250 Höhenmeter weiter unten dann die Entdeckung: mein Fahrradcomputer war nicht mehr da. Bereits auf meiner vorangegangenen Fahrt war mir kurz vor Tourende die Halterung und damit der Computer abgefallen, weil sie inzwischen total abgenutzt ist. Ich hatte sie wieder am Rad befestigt und zusätzlich gesichert. Fertig. Heute dann verschwendete ich keinen einzigen Gedanken mehr daran. Obwohl ich eigentlich den Computer prophylaktisch in meiner Bauchtasche sicher hätte deponieren können. Mein Fehler!

Jedenfalls bin ich noch einmal hoch bis zum Paß gefahren, also dort, wo ich zuletzt den Computer nach meiner Pause aktiviert hatte. Vergebens. Aber so brauche ich mir wenigstens keine Vorwürfe machen, daß ich nicht einmal nach ihm gesucht hätte.

Nun bin ich für den Rest meiner diesjährigen Alpentour bei der Tourenaufzeichnung auf meinen GPS-Logger und mein Fahrradnavi angewiesen. Ohne Herz- und Trittfrequenzmessung, und nicht so genau wie eben ein “richtiger” Fahrradcomputer. (Immerhin: mein Navi habe ich vor einigen Tagen aufwendig mit dem Neuaufspielen der Software tatsächlich wieder zum Laufen gebracht.) Zuhause werde ich dann mal schauen, ob ich irgendwo einen Ciclosport HAC5 inkl. Halterung gebraucht erwerben kann. Ich war nämlich mit dem Teil sehr zufrieden, obwohl er in letzter Zeit scheinbar immer mal Aussetzer während der Aufzeichnung hatte. Neu gibt’s den jedenfalls schon lange nicht mehr.

Mein Rückweg über den Pustertal- und Eisacktalradweg verlief weitestgehend unspektakulär. Sehr schön ist, daß man bei beiden Radwegen fernab vom Kraftverkehr unterwegs ist. Leider gibt es dafür vor allem bei der erstgenannten Trasse einige kurze und steile Gegenanstiege, obwohl es eigentlich talabwärts geht. Deshalb habe ich diesen dann auch in Mühlbach verlassen und mir die schnelle Abfahrt auf der Hauptstraße hinunter nach Brixen gegönnt.

Ansonsten war es heute wieder eine sehr schöne, doch mit 107 km und ca. 2150 Hm sehr anspruchsvolle Tour. Wenn nur diese dumme Sache nicht passiert wäre! Am meisten ärgere ich mich über meine eigene Dummheit.

Wie immer.

Track der Handbiketour vom 13.08.2016

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