2. Mai 2017

Bunter Hund

Es war gut, am letzten Apriltag die Beine baumeln zu lassen. So konnte ich gestern dann wieder richtig auf die Pauke hauen. Denn der Frühling ist bei mir wegen der gemäßigten Temperaturen immer Langstrecken-Zeit. 2017 hinkt zwar dem angenehmen Wetter vergangener Jahre um einiges hinterher, trotzdem motiviert allein schon die Tageslänge, die eigenen Kreise etwas weiter zu ziehen.

Wie das Gerippe eines Urzeitmonsters - die Fußgängerbrücke
über die Autobahn (Aufnahmeort)
Bei der Tourenplanung bin ich immer auch auf der Suche nach bisher mir unbekannten Teilstrecken. Diesmal glaubte ich, bei Kulm (Chlumec) mit einer Abkürzung abseits der stark befahrenen Hauptverbindungsstraße zwischen Teplitz-Schönau (Teplice) und Aussig (Ústí n. L.) fündig geworden zu sein. Auf verschiedenen Karten sah das alles sehr schön und einleuchtend aus. Vorort jedoch befand ich mich dann jedoch bald auf Schotterpisten mitten im Niemandsland (s. Track vom 01.05., km 36,0 - 44,7). Mir blieb es deshalb ein Rätsel, warum genau dort eine architektonisch sehenswerte, aber bestimmt teure Fußgängerbrücke über die Autobahn D8 errichtet wurde. - Jedenfalls kostete mich dieser Ausflug etliches an Nerven und viel Zeit, weil ich auf dem Untergrund nur im Schleichgang fuhr, um unter allen Umständen eine Reifenpanne zu vermeiden.

In Aussig lief ich dann schließlich zeitgleich mit einer Oldtimerparade ein, bevor es gleich danach auf die andere Elbseite ging. Der zweite große Anstieg des Tages sollte mich ab Kleinpriesen (Malé Březno) noch einmal bis auf knapp 600 m NHN ins Böhmische Mittelgebirge nach Wernstadt (Verneřice) bringen. Eigentlich wollte ich dabei von Saubernitz (Zubrnice) auf einer (vermuteten) Forststraße direkt hinauf zum Zinkenstein (Buková hora) fahren. Doch nach der vorangegangenen Expedition war mein Bedarf an unangenehmen Überraschungen gedeckt. Die Alternative kannte ich bereits von früher.

Kurz hinter Saubernitz kam mir in sausender Abfahrt eine Gruppe von tschechischen Rennradlern entgegen. Aus der Menge schallte mir dabei ein "Čau Veit!" entgegen, dann waren sie auch schon vorbei. Ich denke, es war jemand aus meiner Toskanatruppe, und natürlich habe ich mich darüber sehr gefreut. Bei seinen Begleitern, die mich noch nicht kannten, wird es anschließend bestimmt neuen Gesprächsstoff gegeben haben ...

Ab der Hochebene rund um Wernstadt hatte ich endlich den kräftigen Ostwind von hinten, so daß ich nun für den Rest der Tour wieder verlorenen Boden gutmachen konnte. Die Heimfahrt über das Tal des Polzen (Ploučnice) und an der Elbe war sowieso nur noch Standardprogramm.

Da schalte ich mental immer schon ab.

Track der Handbiketour vom 01.05.2017

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