21. Mai 2017

Höher geht's nicht ...

... zumindest nicht im Elbsandsteingebirge. Meine beiden Bayern hatten sich nämlich gewünscht, noch einmal auf den Hohen Schneeberg (Děčínský Sněžník) zu fahren. Bei einer Höhe von 723 m ü. NHN ist er nicht nur die höchste Erhebung in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, der Gipfel liegt auch 600 Höhenmeter über dem Elbtal, von wo wir am Morgen starteten.

Auf der Steilrampe zum Hohen Schneeberg
(Aufnahmeort)
Allerdings - und das hatten meine Freunde bereits während ihrer ersten Befahrung (ohne mich) vor zwei Jahren festgestellt - geht es den überwiegenden Teil der Anfahrt recht moderat bergauf. Einst wurde der südliche Teil der Sandsteinplatte des Elbsandsteingebirges durch die vulkanischen Aktivitäten im heutigen Böhmischen Mittelgebirge wie ein Lesepult angehoben. Deswegen gibt es auf der Nordseite im Großen und Ganzen eben keine heftigen Anstiege, während die Pultscholle nach Süden steil abfällt.

Diesmal hatte ich die Strecke etwas anders gelegt, für Toni und Gitti sollte es ja auch etwas Neuland geben. Viele Kilometer fuhren wir auf Forststraßen, häufig perfekt asphaltiert, weitab von Straße und Siedlung. Mehr als eine Stunde lange trafen wir keine Menschenseele im Gebirge, so großräumig sind die Waldgebiete und so spärlich frequentiert.

Für den Grenzübergang am Böhmischen Tor (Česká Brána) ist unbedingt ein gut geländegängiges Handbike erforderlich, denn dort sind ca. 400 m schwieriges Offroad-Gelände zu bewältigen (s. Track vom 20.05., km 40,8 - 41,2). Bei Nässe kommt man hier jedoch auch damit nicht durch.

Gipfelphoto auf der Dresdener Aussicht (Aufnahmeort)
Der Gipfelsturm und die Aussicht auf dem Hohen Schneeberg wurden natürlich wieder zum Höhepunkt im wahrsten Sinne des Wortes. Auch wenn es auf dem obigen Bild nicht so aussieht - die letzten Meter bis zum Ende des Anstiegs verlangen mit ca. 20% Steigung noch einmal vollen Einsatz. Die Dresdener Aussicht (Drážďanská vyhlídka, s. Track vom 20..05., km 59,2) war jedoch die perfekte Belohnung, und für uns der ideale Ort für ein gemeinsames Gipfelphoto. Achtung: Auch zu dieser Aussicht kommt man nur in einem geländegängigen Handbike mit entsprechender Bodenfreiheit!

Anschließend haben wir es uns im Biergarten der Kammbaude (Hřebenová bouda) direkt am Fuße des Tafelbergs schmecken lassen. Weil Gitti als Fußgängerin in das nicht barrierefrei zugänglich Gebäude kam, war der Rest kein Problem für uns.

Über für viele Leute unbekannte Radtrassen und Forststraßen fuhren wir schließlich zurück ins Elbtal nach Königstein, jetzt natürlich fast ausschließlich bergab. Dort trennten wir uns. Während meine Begleiter mit der Elbfähre übersetzten und den Radweg zurück zur Unterkunft nach Bad Schandau nahmen, rollte ich auf dem Elberadweg nachhause.

Heute ist für uns alle Radl-Ruhetag, damit wir morgen frisch sind. Am Montag stehen ein paar anstrengende Stunden an, was sich aber ganz gewiß lohnen wird.

Mehr dazu später.

Track der Handbiketour vom 20.05.2017

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