8. Januar 2018

Eis statt Schnee

Gestern hatten meine tschechischen Freunde die Idee, sich den 4er-Wettbewerb des Bob und Skeleton Weltcups im DKB-Eiskanal Altenberg direkt am Ort des Geschehens anzuschauen. Wenn überhaupt, schaue ich mir zwar solche Veranstaltungen lieber auf dem Bildschirm an, zumal gestern nieselig-kaltes und in den Höhenlagen nebeliges Wetter herrschte. Aber ich hatte sonst nichts weiter vor, also konnte ich auch etwas mit Lád'a und Šárka gemeinsam unternehmen.

In der Nähe der Bobbahn einen Parkplatz zu finden, war dann schon die erste Hürde. Rolliparkplätze gibt es dort nämlich keine, und natürlich war ich nicht der einzige Besucher mit Auto. Glücklicherweise hatte Fam. Eichler eine geeignete Stellfläche für mein Auto gefunden, zu der sie mich dann lotsten.

Kurz vor knapp erreichten wir den unteren Teil des Areals. Nach dem Eingang geht es die Wirtschaftsstraße gleich sehr steil hinauf - das ist bei einem Abfahrtshang ja auch durchaus zu erwarten. Bestimmt wäre ich bei geschätzten 15% Steigung die Rampe ohne die tatkräftige Unterstützung meines Kameraden nicht (rechtzeitig) hochgekommen.

Von diesem Zuschauerpodest sind die Athleten
zum Greifen nah! - Sofern man dieses zuvor mit
Hilfe erreicht hat... (Aufnahmeort)
Überhaupt ist leider auch das übrige Gelände denkbar ungeeignet für Rollifahrer. Das liegt nicht nur an den fast durchweg steilen Wegen und Straßen entlang der Bobbahn, denn auch die Podeste und Tribünen für die Zuschauer sowie Toiletten und Verpflegungspunkte sind nicht stufenlos zu erreichen. Nur auf den großen Stellplatz beim Omega kommt man als Rollifahrer relativ problemlos, sofern man den steilen Zugang zuvor erfolgreich gemeistert hat. Wenn dort allerdings viele Besucher stehen, schaut man nur noch auf deren Rücken ... Schade, daß nicht einmal der Startbereich, welcher sich auf fast gleicher Höhe mit dem oberen Parkplatz befindet, barrierefrei zugänglich ist.

So hatte Lád'a meinetwegen gestern schließlich genug zusätzliches Krafttraining, denn natürlich sind wir in der Pause zwischen dem ersten und zweiten Durchgang vom Ende der Bahn noch die restliche Strecke des reichlichen Kilometers Begleitstraße inkl. der 120 Hm bis zum Start hinaufgeklettert. Bergab war's danach für mich fast genauso anstrengend.

Fazit für Besucher im Rollstuhl: Schaut euch die Wettbewerbe lieber zuhause im Fernsehen an! Ohne tatkräftige Unterstützung habt ihr hier nämlich keine Chance, einigermaßen gut klarzukommen. Ich denke, der Frust darüber beeinträchtigt das Live-Erlebnis.

Mir geht es jedenfalls so.

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