12. März 2018

300g Fett

Das sind Unterschiede! Während noch am Sonnabend der Vorwoche am Morgen die Temperaturen im zweinstelligen Minusbereich lagen, herrschte gestern um die Mittagszeit mit 17°C beinahe Kurzarmtrikotwetter. Allerdings kam die Wärme nicht völlig überraschend, so daß ich bereits am Freitag mit zwei Wochenendausfahrten rechnete.

Am ersten Tag hatte ich vormittags noch einen Termin bei meinem Fahrradmechaniker in Dresden, also lag es nahe, danach weiter in Richtung Westen zu fahren. Ohne fest geplante Strecke entschied ich mich spontan für die Umrundung des Tharandter Waldes. Am Umkehrpunkt in Naundorf suchte ich eine Alternative zur stark befahrenen B173, denn nach Grillenburg wollte ich ebenfalls nicht. So fand ich den Radweg auf dem Bahndamm der ehemaligen Schmalspurbahn Klingenberg-Comnitz - Oberdittmannsdorf. Erst vor drei Wochen war ich ja in der Nähe auf einer Strecke des Wilsdruffer Netzes unterwegs gewesen. Der vorgestern befahrene Bahntrassenradweg ist zwar nicht asphaltiert, führt jedoch sehr schön auf meist feinerem Split über Falkenberg nach Niederschöna (s. Track vom 10.03., km 61,9 - 66,5). Leider gibt es aber als Abgrenzung zu den öffentlichen Straßen mehrere enge Geländerbarrieren, die wirklich sehr schlecht im Handbike (und nur mit mehrmaligen Vor- und Zurücksetzen) zu umfahren sind. Dabei sind die meiner Meinung nach gar nicht erforderlich!

Prinzipiell hätte ich anschließend auch den kleinen Umweg über Dittmannsdorf fahren können, doch angesichts der fortgeschrittenen Zeit kürzte ich den Weg ab, indem ich auf der B173 direkt über den Buckel nach Mohorn fuhr. Dort aber wechselte ich am Ortsausgang wieder auf eine ehemalige Bahntrasse, diesmal vom bereits erwähnten Wildruffer Netz. Der Abschnitt nach Hilbersdorf  (s. Track vom 10.03., km 74,1 - 76,5) ist zwar ebenfalls nicht asphaltiert, doch ab dem Ort führt der Bahntrassenradweg schließlich perfekt ausgebaut bis Wildruff  (s. Track vom 10.03., km 76,6 - 83,1). Die Bahntrassenradwege in dieser Gegend sind wirklich ein Erlebnis!

Letzten Endes fuhr ich von Wilsdruff auf dem kürzesten Weg zurück ins Elbtal, wobei sich die gewählte Strecke nicht nur wegen der geringen Kraftverkehrsbelastung als nahezu optimale Variante erwies.

Da die Wälder nach dem Wintersturm Friederike im hinteren Teil des Elbsandsteingebirges nun auch auf tschechischer Seite wieder zum Betreten freigegeben sind, zog es mich endlich am Sonntag in diesen abgelegenen Teil des Gebirges. Rollt es auf der Kirnitzschtalstraße - zumindest außerhalb der Urlaubs- bzw. zur geeigneten Tageszeit - bereits sehr entspannt, bietet das Stück zwischen dem Abzweig "Am Thorwald" und Hohenleipa (Vysoká Lípa) Natur pur (s. Track vom 11.03., km 32,5 - 45,3). Die als "Radweg im Nationalpark" bzw. Radtrasse ausgewiesenen Forststraßen sind jedoch unasphaltiert, und das feinkörnige Steinmehl ist inzwischen größtenteils weggespült. Deshalb holpert es hier mehr, als auf glatter Straße. Aber eine Rennstrecke muß das sowieso nicht sein, denn viel zu idyllisch ist die Fahrt abseits des Straßenlärms entlang des Flüßchens Kirnitzsch. Nach dem Fußgängergrenzübergang Hinterdittersbach (Zadní Jetřichovice, s. Track vom 11.03., km 38,7) wird der Untergrund zunächst aber noch schotteriger, bevor ab dem Abzweig zu den Balzhütten (Tokáň, s. Track vom 11.03., km 41,8) den Radfahrer nagelneuer Asphalt für den Rest der Strecke erwartet. Momentan hat es allerdings den Anschein, als ob die erstgenannte Schotterpiste auch so bleibt, d.h. nicht weiter ausgebaut werden würde.

Nischenkapelle am Ortsausgang von
Dittersbach (Jetřichovice, Aufnahmeort)
Ab Hohenleipa ging es dann nur noch auf schön zu fahrenden Straßen durch's Zappenland, bis ich von Tetschen (Děčín) aus endlich den Rückweg im Elbtal antrat. Weil, wie bereits am Vortag, nicht sonderlich viele Anstiege zu bewältigen waren und ich durchaus noch Reserven hatte, kletterte ich dabei auf der Heimfahrt zweimal hinaus aus dem Elbtal. Diesmal wurde das Bergefahren jedoch wesentlich schweißtreibender als in den vergangenen Wochen, zumal ich mich nicht von meinem Langarmtrikot trennen wollte. Aber das ist schon ein Vorgeschmack auf das, was mich sicherlich wieder in der Toskana erwartet. Knapp zwei Wochen noch bis dahin.

Abgesehen von der Höhenmeterbilanz - sie blieb bei beiden Touren unter 1000 hm (GPSies liegt bei der Tour vom 11.03. aber sowas von daneben: 1621 statt 980 Hm!) - kann ich sehr zufrieden sein. Endlich kam ich wieder recht flott voran - und das trotz der langen und nur langsam zu befahrenden Offroad-Abschnitte. Also lag es vorher doch vielleicht nur an der Witterung. Mein wieder aufgenommenes tägliches Rollentrainig trägt vermutlich ebenfalls zur verbesserten Grundausdauer bei. Nicht zuletzt wegen meines Kampfes gegen überflüssige Pfunde habe ich mir für meinen Garmin Edge 1000 inzwischen das ConnectIQ-Datenfeld Fatburner installiert. Bei jedem Training kann ich mir nun anzeigen lassen, wieviel Gramm Fett ich verbrannt habe. Auf meinen beiden Touren am Wochenende waren das diesmal mehr als 300g.

So wird's was mit dem optimalen Kampfgewicht!

Track der Handbiketour vom 10.03.2018
Track der Handbiketour vom 11.03.2018

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